Herzschlag der Logistik, das ist das Motto des Versandzentrums der Hermes Fulfilment GmbH in Haldensleben (Sachsen-Anhalt). Seit mittlerweile 30 Jahren schlägt dieses Herz im riesigen Logistikzentrum nahe Magdeburg. Mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurde heute der runde Geburtstag gebührend gefeiert und dabei auch nach vorne geblickt: Der moderne Standort setzt auf Digitalisierung, den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Robotik.
Seit 1994 ist der Standort Dreh- und Angelpunkt für Handelsgesellschaften der Otto Group. Spezialisiert ist das Versandzentrum im Landkreis Börde seit knapp fünf Jahren auf die logistische Abwicklung des Fashion-Sortiments der Modemarke Bonprix. Dazu gehören vor allem Bekleidung und Schuhe. Mit modernster Technologie, Robotik und KI übernimmt Hermes Fulfilment die Warenlagerung, packt Pakete und Tüten mit den im Internet bestellten Artikeln, kümmert sich um den Versand in mehr als 20 europäische Länder und lagert die Teile, die bei Nichtgefallen zurückgeschickt werden, wieder ein. Das Versandzentrum ist der zentrale Knotenpunkt der Logistik von Bonprix. Kontinuierlich werden die Prozesse optimiert, weiter an die Bedürfnisse des Kunden Bonprix angepasst und die Produktivität des Versandzentrums noch gesteigert.
„Haldensleben steht nicht nur für Tradition, sondern vor allem für operative Exzellenz, Innovation und Zukunft. Der Herzschlag des E-Commerce ist die Logistik. Und ein starkes Herz schlägt zweifellos hier in Haldensleben”, sagt Prof. Dr. Michael Otto. Zu Gründungszeiten des Standorts war er Vorstandsvorsitzender des Handels- und Dienstleistungskonzerns, heute steht er an der Spitze des Aufsichtsrats der Otto Group. Zu den Gästen der Eröffnungsfeier in Haldensleben zählte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl.
Als das Versandzentrum im September 1994 seinen Betrieb aufnahm, wurde noch überwiegend per Brief, Fax oder Telefon aus dem Katalog bestellt. Heute reicht ein Tippen auf dem Smartphone, und schon landet der gewünschte Artikel im virtuellen Warenkorb. Dem technischen Fortschritt entsprechend hat sich das Versandzentrum stets weiterentwickelt – auch personell: Hermes Fulfilment beschäftigt in Haldensleben derzeit rund 4.000 Mitarbeitende. Damit ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber der Stadt und gehört zu den zehn größten Arbeitgebern in ganz Sachsen-Anhalt. „Das Versandzentrum Haldensleben ist eine Erfolgsgeschichte für das gesamte Bundesland. Hermes Fulfilment gehört zu den wichtigsten Unternehmen in Sachsen- Anhalt und ist von hoher struktureller Bedeutung“, sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff in seiner Ansprache anlässlich des Jubiläums. Heute zählt der Betrieb zu den größten Versandzentren in Europa.
„Haldensleben ist auch nach 30 Jahren noch immer die Herzkammer der Otto Group Logistik. Fortlaufend modernisiert, gehört der Standort zu den produktivsten im gesamten Netzwerk”, betont Kay Schiebur, Konzernvorstand Services der Otto Group. In den vergangenen 30 Jahren wurde der Standort mehrfach ausgebaut. 2010 kam beispielsweise die Betriebsstätte im nahegelegenen Südhafen hinzu, in der heute vor allem Ware des Versandhändlers OTTO lagert. Ein Jahr später wurde auf dem Stammgelände in der Hamburger Straße das automatische Retourenlager, damals das größte seiner Art weltweit, in Betrieb genommen. Fast eine Milliarde Euro hat die Otto Group als Muttergesellschaft bislang in den Standort investiert, zuletzt vor allem in die Digitalisierung und den Einsatz von KI-gesteuerten Robotern.
Seit Ende 2023 ist beispielsweise der Roboterhund „Spot“ im Versandzentrum unterwegs, um die Leitungssysteme auf Lecks und veränderte Geräusche zu kontrollieren. Im Wareneingang werden Wechselbrücken und Container seit wenigen Tagen mithilfe eines mobilen Roboterarms entladen – eine Premiere von internationaler Bedeutung, denn: „Wir sind die Ersten in Europa, die den Stretch einsetzen“, betont Kevin Kufs, CEO der Hermes Fulfilment. Ein weiterer Roboter, der Artikel aufs Förderband legt, wird derzeit im Einzelversand getestet. Der Regelbetrieb soll Anfang 2025 starten. Hinter allen drei Initiativen stehen strategische Partnerschaften der Otto Group mit führenden US-amerikanischen Firmen auf dem Gebiet der KI-gestützten Robotik.
Auch künftig wird weiter in den Standort investiert: Die tonnenschweren Regalbediengeräte, die im Hochregallager in den Gassen hin- und herfahren und Kartons mit Neuware ein- und auslagern, werden in insgesamt neun Bauabschnitten bis zum Jahr 2028 ausgetauscht.