Mitten in die vorweihnachtliche Stimmung mischt sich ein weiterer Grund zu feiern: Nach etwa eineinhalb Jahren Umsetzungszeit ist das Projekt „DigiPac“ bei HF in Haldensleben umgesetzt worden. Ein sehr wichtiger von mehreren Meilensteinen zur Digitalisierung des Standorts ist damit geschafft.
Erstmals wurde am Starttermin eine digital gepackte Warensendung auf den Weg gebracht und verließ das Versandzentrum ohne einen Papierbeleg im Karton. Nach mehr als 20 Jahren, in denen Mitarbeiter*innen in der Hamburger Straße einen Lieferschein und eine Rechnung ausdrucken und in das Paket legen mussten, fast schon eine technische Revolution. Künftig läuft der Versand an die Kund*innen von bonprix nun digital.
Go Live für DigiPac
Die Modemarke bonprix wird am Standort Haldensleben exklusiv als Hauptnutzer abgewickelt. Im Zuge dieser strategischen Ausrichtung wurden gemeinsam von HF und bonprix alle Prozesse am Standort hinsichtlich Vereinfachung und Standardisierung geprüft. Der Verzicht auf Papierbelege bedeutet einerseits eine Ressourcen-Schonung und stellt andererseits eine Beschleunigung des Versandprozesses dar. Die Effizienz beim Packen wird sich durch den digitalen Prozess noch einmal erhöhen. Erst seit Mai 2021 arbeitete das Projektteam an der konkreten Umsetzung. Und nun ist es Wirklichkeit.
Das erste Paket ohne Bestellschein lag an dem Montag am Warenausgang des Versandzentrums. Bereit zum Abtransport. „Mit dem GoLive von DigiPac gehen wir im Versand einen ersten großen und wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und Standardisierung unserer Prozesse“, sagt Projektleiter Björn. „Es ist großartig zu sehen, wie wir - gemeinsam mit dem Projektteam und den Mitarbeiter*innen vor Ort - einen über 20 Jahre alten Prozess auf eine neue Ebene gehoben haben. Und das ist erst der Anfang.“
Bis Mitte Januar wird die erste Sorter-Linie digital
Dreizehn der insgesamt 16 Sorter-Linien im Versandzentrum sind bereits umgebaut. Bis Mitte Januar erhalten alle 430 Packplätze neue ergonomische Tische, Regalsysteme und Rechnungshalter. Schritt für Schritt werden dann noch Touch-Monitore, Scanner-Systeme und Drucker für die Versandlabel installiert. In diesem Zuge wurden knapp 170 Kilometer Kabel verlegt – das entspricht der Luftlinien-Entfernung zwischen Hamburg und Haldensleben.
Mit Rücksicht auf die Peakphase kurz vor Weihnachten sind es zum Start erst einmal sieben digitale Plätze. Der Rest arbeitet zunächst weiterhin mit ausgedruckten Belegen. Bis Mitte Januar geht aber bereits die erste komplette Sorter-Linie live, in der digital gepackt werden kann. Mitte 2023 soll ein Viertel aller Plätze umgerüstet sein. Ende des Jahres dann schon 50 Prozent. Ziel ist die vollständige Umstellung der beiden Sortieranlagen bis 2025 – in Abhängigkeit der Aufschaltung weiterer Länder von bonprix in die die DigiPac-Fähigkeit.
Weitere Schritte bei der Digitalisierung geplant
Auf Seiten von bonprix werden in der kommenden Zeit immer mehr Kund*innen von klassischen zu eRechnungs-Kunden. Je mehr das sind, desto mehr kann in Haldensleben auch digital gepackt werden. „Bereits am ersten Produktionstag sind 1288 Sendungen ohne Versandbeleg verschickt worden. DigiPac unterstützt damit weiter unseren Weg hin zur Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, sagt Alexander Eisert, Projektleiter bei bonprix.
Und: Weitere Schritte bei der Digitalisierung sind geplant. In Zukunft sollen im Versandzentrum alle Outbound-Prozesse digital abgewickelt werden können. Also auch der Einzelversand und die Fehlerstelle – qewissermaßen ein DigiPac 2.0. Mit der Einführung des Online-Retourenportals durch bonprix wird perspektivisch auch das Retourenlabel im Paket entfallen.
Roy Smolders lobt das Team und die Beteiligung der Mitarbeiter*innen vor Ort
Angesichts der ehrgeizigen Ziele wird auch in Zukunft eine gute Zusammenarbeit im Projekt nötig sein, über alle Fachbereiche und beteiligten Firmen hinweg – schon bei DigiPac 1.0 ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor. Roy Smolders, Geschäftsführer Operations bei HF: „Es hat Freude gemacht zu beobachten, wie gut und geräuschlos an DigiPac gearbeitet worden ist. Auf dieses Team war an jedem Tag absolut Verlass.“ Besonders hervor hebt er die Beteiligung der Mitarbeiter*innen im Versand. Roy: „Bei der Gestaltung der neuen Packplätze haben wir sehr von den guten Ideen und den vielen Hinweisen der Kolleg*innen vor Ort profitiert. Wer tagtäglich selbst anpackt, ist ein wahrer Experte und kann die wertvollsten Tipps geben. Diese Einbindung aktiv einzufordern, ist mir besonders wichtig.“